Der Mythos des Daidalos (2004)

Der Mythos des Daidalos (2004)

Der Mythos des Daidalos -Erschienen 2004-
ISBN: 3-89946-025-1
Rasch Verlag Bramsche
Fotos: Bettina Engelke, Gregor Krau, Holger Bahl


 

Ein Auszug aus Andreas Beaugrands Werk über Wolfgang Tiemann, erschienen 2004 beim Rasch Verlag. Der Autor, Dr. phil., Kulturwissenschaftler, Professor für Theorie der Gestaltung an der Fachhochschule Bielefeld verfasste zahlreiche geschichts- und kunstwissenschaftliche Publikationen.

In Gesprächen mit Studenten und Professoren in der „Friendship Hall” in Shanghai City über die zu dieser Zeit hier ausgestellten „Paper Roads”-Arbeiten erfuhr Wolfgang Tiemann einmal mehr, dass sich die Betrachter vor allem durch die Aquatintaradierung „Paper Roads V” angezogen fühlen, der der Künstler den Arbeitstitel „Der Vogelmensch” gegeben hatte, und deren „schwarze Gestalt ..., halb Mensch, halb Tier, den mystisch-abendländischen Teil der Werkreihe symbolisiert, die eine Bilderreise durch drei Kulturen ist.” Sie wurde schließlich Ausgangspunkt für die aktuelle Serie über den „Mythos des Daidalos”.
Der kulturhistorische Kontext dieses Mythos` ist zugleich Beweggrund für Tiemanns neue Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei geworden, dem sich der Künstler wegen seiner konzentrierten Arbeit mit Druckgraphik seit mehreren Jahren nicht mehr gewidmet hatte - und mehr noch: Seit Sylvester 2003, als Wolfgang Tiemann in seinem Atelier auf Ibiza das erste Bild zum Daidalos-Mythos gemalt hat, entstanden nicht nur eine Fülle von neuen themenbezogenen Gemälden, sondern auch seine Bronze-, Porzellan-, Epoxydharz- und Metallskulpturen sowie erstmals ein Film zu einem Thema, das für den Künstler nicht nur die Erzählung von Daidalos und Ikaros, sondern auch eine „verschwommene Geschichte ... von Königen und Demagogen, Liebe und Eifersucht, Macht und Ohnmacht, Willkür, Eitelkeit und Hybris sowie Erfindungsreichtum” und nicht zuletzt der menschliche Traum vom Fliegen, von grenzenloser Freiheit ist.